Probleme & Herausforderungen
Was für Probleme können auftreten?Herausforderungen und Probleme bei der Zucht von Nymphensittichen
Die Zucht von Nymphensittich-Küken bringt viele Herausforderungen mit sich, die bereits in der Brutphase beginnen. Unbefruchtete Eier, abgestorbene Embryonen oder das plötzliche Verlassen des Nests durch die Eltern können den Schlupf gefährden. Auch nach dem Schlüpfen gibt es Risiken: Manche Eltern füttern ihre Küken nicht ausreichend oder attackieren sie sogar, was in seltenen Fällen eine Handaufzucht notwendig macht. Diese sollte jedoch nur als letzter Ausweg in absoluten Notfällen erfolgen, da sie mit vielen Nachteilen verbunden ist. Eine Teilhandaufzucht kann in bestimmten Situationen eine Alternative sein, bringt aber ebenfalls Herausforderungen mit sich.
Ursache, Folgen und Präventation
Schwierigkeiten und Probleme bei der Aufzucht von Nymphensittich-Küken
Die Zucht von Nymphensittichen bringt viele Herausforderungen mit sich, die bereits in der Brutphase beginnen und sich bis zur selbstständigen Entwicklung der Küken fortsetzen. Es können verschiedene Probleme auftreten, sei es durch genetische Faktoren, Fehler in der Haltung oder unerfahrene Elterntiere. Um eine erfolgreiche Aufzucht zu gewährleisten, ist es entscheidend, die Ursachen dieser Probleme zu kennen, ihre möglichen Folgen zu verstehen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
1. Probleme während der Brutphase
Ein häufiges Problem in der Zucht ist, dass manche Eier unbefruchtet bleiben oder der Embryo im Ei abstirbt.
Ursachen hierfür können eine mangelhafte Befruchtung, genetische Defekte oder falsche Brutbedingungen sein.
Auch eine unzureichende Ernährung der Elterntiere vor und während der Brut kann dazu führen, dass die Eier nicht gesund sind.
Um dies zu vermeiden, sollte besonders auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Kalzium, Vitaminen und Mineralstoffen geachtet werden.
Ein weiteres Problem ist, dass Elterntiere ihr Nest plötzlich verlassen oder nicht richtig brüten. Dies passiert häufig bei unerfahrenen Vögeln oder wenn sie unter Stress stehen, beispielsweise durch laute Geräusche oder häufige Störungen.
Zuchtpaare sollten an einem ruhigen Ort gehalten werden.
2. Probleme beim Schlupf der Küken
Wenn der Brut erfolgreich verläuft, kann es dennoch beim Schlupf zu Schwierigkeiten kommen.
Manche Küken schaffen es nicht, die Eierschale eigenständig zu durchbrechen.
Dies kann in einer zu dicken oder verhärteten Schale liegen, die durch Kalziummangel oder eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit während des Brutvorgangs verursacht wurde.
In solchen Fällen ist es oft schwierig zu entscheiden, ob eine menschliche Hilfe notwendig ist.
Zu frühes Eingreifen kann das Küken verletzen, während ein zu spätes Eingreifen dazu führen kann, dass es im Ei erstickt.
Eine konstante Luftfeuchtigkeit während der Brutzeit sowie eine optimale Ernährung der Henne können helfen, solche Probleme zu vermeiden.
3. Probleme nach dem Schlupf – Vernachlässigung oder Aggression durch die Eltern
Nach dem Schlupf sind Küken vollkommen von der Fürsorge der Eltern abhängig. Manche Elterntiere ernähren ihre Jungen jedoch nicht ausreichend oder ignorieren sie vollständig. Besonders unerfahrene Paare wissen manchmal nicht, wie sie ihre Küken versorgen sollen. In anderen Fällen kann es passieren, dass die Eltern aggressiv gegenüber den Küken werden, sie aus dem Nest werfen oder sogar töten. Dies geschieht oft unter Stress oder wenn die Eltern mit der Situation überfordert sind.
Um solche Vorfälle zu verhindern, ist es ratsam, die Zuchtpaare gut zu beobachten. Wenn die Eltern keine Anzeichen von Brutpflege zeigen, kann eine Teilhandaufzucht notwendig werden. Aggressive Eltern sollten nicht weiter zur Zucht verwendet werden, da das Risiko besteht, dass sie auch in zukünftigen Bruten ähnliche Verhaltensweisen zeigen.
4. Risiken der Handaufzucht – Warum sie nur im Notfall durchgeführt werden sollte
Eine vollständige Handaufzucht sollte nur dann erfolgen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, das Küken zu retten. Dies kann der Fall sein, wenn die Eltern verstorben sind oder das Küken nicht mit Nahrung versorgt wird. Doch die Handaufzucht bringt viele Risiken mit sich.
Da die natürliche Ernährung durch die Eltern entfällt, kann es leicht zu Verdauungsproblemen, Mangelerscheinungen und Entwicklungsstörungen kommen. Zudem besteht die Gefahr einer fehlerhaften Prägung auf den Menschen. Nymphensittiche, die von Hand aufgezogen wurden, neigen später oft zu Verhaltensauffälligkeiten, da sie nicht lernen, sich artgerecht zu verhalten.
Die beste Möglichkeit, dies zu vermeiden, ist die Unterstützung der Eltern durch eine Teilhandaufzucht, anstatt die Küken vollständig von ihnen zu trennen. Dabei bleiben die Küken zunächst bei den Eltern, werden jedoch ab einem bestimmten Zeitpunkt zusätzlich von Hand gefüttert, um sie an den Menschen zu gewöhnen, ohne die natürliche Prägung zu beeinträchtigen.
5. Weitere Herausforderunge während der Aufzucht
Auch wenn die Eltern ihre Küken gut versorgen, gibt es weitere Risiken während der Aufzuchtphase. Falsche Ernährung, Infektionen oder genetische Defekte können zu Entwicklungsstörungen führen.
Besonders Kropfentzündungen oder bakterielle Infektionen sind bei jungen Küken gefährlich und können schnell zum Tod führen.Um dies zu verhindern, ist Hygiene entscheidend. Futter und Wasser sollten stets frisch sein, und das Nest muss sauber gehalten werden. Eine regelmäßige Kontrolle des Gesundheitszustandes der Küken hilft dabei, Probleme rechtzeitig zu erkennen und früh
Stress durch Lärm oder häufige Störungen kann die Ernährung beeinträchtigen und zu Entwicklungsverzögerungen führen. Daher sollte die Brutkästen an einem ruhigen und geschützten Ort stehen, damit sich die Tiere sicher fühlen.
Um die bestmögliche Entwicklung der Küken sicherzustellen, ist eine genaue Beobachtung unerlässlich.
Handaufzucht als letzter Ausweg – Warum sie nur im absoluten Notfall erfolgen darf
Die Handaufzucht von Nymphensittichen klingt für viele Halter zunächst verlockend, da sie oft dazu führt, dass die Vögel besonders zahm werden. Doch genau hier liegt das Problem: Handaufgezogene Vögel werden häufig fehlgeprägt und entwickeln erhebliche Verhaltensstörungen, die ihr gesamtes Leben beeinflussen. Sie haben große Schwierigkeiten, sich mit Artgenossen zu sozialisieren, da sie den Menschen als Bezugsperson ansehen und oft nicht wissen, wie sie sich innerhalb ihrer eigenen Art verhalten sollen.
Die einzige legitime Situation, in der eine Handaufzucht wirklich notwendig ist, ist ein echter Notfall – wenn das Küken ohne menschliches Eingreifen sterben würde. Solche Situationen können entstehen, wenn die Eltern ihre Küken ignorieren, nicht füttern oder sogar Aggressionen gegen sie zeigen. In besonders tragischen Fällen kommt es vor, dass Elterntiere ihre eigenen Küken verletzen oder töten. Auch wenn bereits Geschwister verstorben sind und abzusehen ist, dass das nächste Küken ohne Hilfe nicht überleben wird, kann ein Eingreifen unumgänglich sein.
Genau so war es bei meinem eigenen Nymphensittich Sky. Er ist eine Handaufzucht und leidet heute unter den typischen Problemen einer Fehlprägung. Seine Eltern haben ihn etwa ab der dritten Lebenswoche ignoriert, nachdem seine Geschwister bereits verstorben waren. Ohne Hilfe hätte er nicht überlebt, weshalb eine Handaufzucht in seinem Fall notwendig war. Doch die Folgen zeigen sich jetzt, mit sechs Monaten: Sky tut sich schwer mit Artgenossen und verbringt den Großteil seiner Zeit mit mir. Er sucht ausschließlich meine Nähe und ignoriert andere Vögel. Ich arbeite hart daran, ihn zu sozialisieren, doch es ist ein langer und schwieriger Prozess, der viel Geduld erfordert
Trotz dieser Herausforderungen ist Sky ein glücklicher und aktiver Vogel. Er ist gesund, neugierig und liebt es, zu spielen und seine Umgebung zu erkunden. Er zeigt immer mehr Interesse an seinem Schwarm und beginnt langsam, die Nähe zu seinen Artgenossen zu suchen. Dies zeigt, dass mit der richtigen Unterstützung auch fehlgeprägte Vögel eine Chance haben, ein erfülltes und artgerechtes Leben zu führen – auch wenn der Weg dahin mühsam ist.
Dieses Beispiel zeigt, warum eine Handaufzucht immer nur die allerletzte Lösung sein darf. Sie ist kein Mittel, um bewusst einen besonders zahmen Vogel zu bekommen – denn dies schadet dem Tier langfristig mehr, als es ihm nützt. Wer ein zahmes Tier möchte, sollte sich stattdessen mit viel Zeit und Geduld an die natürliche Gewöhnung eines zahmen, aber sozial gesunden Vogels machen. Auch eine Teilhandaufzucht, bei der die Küken eine Zeit lang von den Eltern versorgt werden und dann für den Menschen „zahm gemacht“ werden, ist keine gute Lösung. Denn auch hier entsteht eine Fehlprägung, die den Vogel später daran hindern kann, normale soziale Verhaltensweisen
Zusammenfassend kann man sagen: Eine Handaufzucht ist kein Privileg, sondern eine Notlösung. Sie darf nur dann erfolgen, wenn das Küken ohne menschliche Hilfe keine Überlebenschance hätte. In allen anderen Fällen sollte man der Natur ihren Lauf lassen – auch wenn das bedeutet, dass die Vögel scheuer sind und mehr Zeit benötigen, um Vertrauen zu fassen. Für das Wohl des Tieres ist es immer besser, dass es sich artgerecht entwickelt, als dass es den Menschen als einzigen Bezugspunkt sieht und in seiner natürlichen Verhaltensweise gestört wird.
Utensilien für die Zucht
Wichtige Dinge, die vor einer Zucht vorhanden sein müssen
Da ich selbst plötzlich in die Situation kam, eingreifen zu müssen, ohne vorher darauf vorbereitet zu sein, möchte ich heute einige wichtige Dinge aufhören, die unbedingt vorhanden sein sollten, bevor man sich mit der Zucht beschäftigt. Eine Handaufzucht kann in absoluten Notfällen notwendig sein – doch wenn diese eintritt, sollte man gut vorbereitet sein
Hier sind die wesentlichen Dinge, die der Mensch benötigt, fällt eine Handaufzucht unausweichlich wird:
✅ Handaufzuchtfutter – Nutribird A21
✅ Probiotika zur Unterstützung der Darmflora –Aci Prim
✅ Thermometer für die Futtertemperatur
Hinweis zur Verlinkung meiner Empfehlungen
Alle hier verlinkten Produkte basieren auf meinen eigenen Erfahrungen. Ich verdiene daran kein Geld, und es handelt sich nicht um Werbung. Die Empfehlungen dienen ausschließlich als Orientierungshilfe für Notfälle oder zur Vorbereitung auf eine mögliche Handaufzucht.
Ich verlinke nur Produkte, die ich selbst genutzt und mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe. Für andere Marken oder Alternativen übernehme ich keine Verantwortung. Jeder sollte sich vor dem Kauf eigenständig informieren, ob die Produkte für seine Situation geeignet sind.
Hiermit stelle ich ausdrücklich klar, dass ich keinerlei Haftung oder Verantwortung für den Erfolg einer Handaufzucht übernehme. Die Handaufzucht von Nymphensittich-Küken birgt erhebliche Risiken, und die Überlebenschancen sind erfahrungsgemäß äußerst gering. Jede Entscheidung zur Handaufzucht liegt in der Verantwortung des jeweiligen Halters oder Betreuers, und ich kann für mögliche Verluste oder Misserfolge nicht verantwortlich gemacht werden
Die Handaufzuchtg von Nymphensittichen - Ablauf von Tag 1 bis zur Selbstständigkeit
Tag 1–24 Stunden nach dem Schlupf
In den ersten 24 Stunden nach dem Schlüpfen benötigt das Küken noch keine Nahrung.
Es zieht seine Energie aus dem Dottersack, der während der letzten Phase der Entwicklung im Ei aufgenommen wurde.
Wärmeversorgung
Das Küken kann seine Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren. Daher ist es notwendig, es in einem warmen Inkubator oder einer beheizten Box mit einer konstanten Temperatur von 36 – 37 °C
Tag 2 – Beginn der Fütterung
Ab dem zweiten Tag muss das Küken mit speziellem Handaufzuchtbrei für Nymphensittiche (Nutribird A21) gefüttert werden
Wichtige Fütterungshinweise:
- Temperatur des Futters: ca. 39 – 41 °C
- Konsistenz: Sehr dünn steht auf der Verpackung drauf.
- Fütterungshäufigkeit: Alle 2 Stunden
- Menge: Anfangs nur einige Tropfen
Wärmeversorgung
- Die Temperatur sollte weiterhin 36 – 37 °C betragen.
- Hohe Luftfeuchtigkeit (60 – 70 %) bleibt wichtig, um ein Austrocknen des Kükens zu verhindern.
Tag 3 – 7
Das Küken beginnt nun leicht zu wachsen und sein Kropf kann größere Mengen Nahrung aufnehmen.
Fütterung:
- Temperatur des Futters: ca. 39 – 41 °C .
- Konsistenz: Etwas dicker als zuvor.
- Häufigkeit: Alle 3 Stunden (8 – 10 Fütterungen pro Tag).
- Menge: Nach Bedarf, der Kropf sollte gefüllt sein, aber nicht überdehnt sein.
Wärmeversorgung
- Die Temperatur kann langsam auf 35 – 36 °C gesenkt werden.
- Luftfeuchtigkeit weiterhin 60 – 70 %
Woche 2 – 3
Das Küken beginnt sich optisch zu verändern, erste Federkiele erscheinen.
Fütterung:
- Temperatur des Futters: ca. 38 – 40 °C
- Konsistenz: Dickflüssiger, wie ein Joghurt.
- Häufigkeit: Alle 4 Stunden (6 – 7 Fütterungen pro Tag).
- Menge: Der Kropf sollte gut gefüllt sein, aber nicht übermäßig gestreckt.
Wärmeversorgung
- Temperatur langsam auf 32 – 34 °C reduzieren.
- Luftfeuchtigkeit bei 50 – 60 % .
Woche 4 – 5
Das Küken öffnet nun die Augen und wird aktiver.
Fütterung:
- Temperatur des Futters: ca. 38 °C .
- Konsistenz: Noch etwas dicker.
- Häufigkeit: Alle 5 Stunden , auch nachts (4 – 5 Fütterungen pro Tag).
- Menge: Nach Bedarf zeigt das Küken langsam Interesse an festem Futter.
Wärmeversorgung
- Temperatur auf 30 – 32 °C senken.
Woche 6 – 7
Das Küken entwickelt langsam ein Federkleid und zeigt erste Flugversuche.
Fütterung:
- Temperatur des Futters: ca. 37 °C
- Konsistenz: Wie Pudding.
- Häufigkeit: Alle 6 Stunden (3 – 4 Fütterungen pro Tag).
- Menge: Küken kann langsam beginnen, Körnerfutter und Obst zu erkunden.
Wärmeversorgung
- Die Temperatur kann langsam auf 28 – 30 °C gesenkt werden.
Woche 8 – 10 (Beginn des Absetzprozesses)
Das Küken beginnt, selbstständig zu fressen.
Fütterung:
- Nur noch 2 – 3 Fütterungen pro Tag , da das Küken beginnt, sich selbst zu ernähren.
- Zusätzlich Körnerfutter, Obst und Gemüse anbieten.
Wärmeversorgung
- Die Temperatur kann auf Raumtemperatur (ca. 25 °C) gesenkt werden.
Woche 10 – 12 (Selbstständigkeit)
Das Küken sollte jetzt vollständig auf festes Futter umgestellt werden.
Ende der Handfütterung:
- Handaufzuchtbrei nur noch als Ergänzung, falls nötig.
- Das Küken frisst nun allein und ist bereit, in eine Voliere umzuziehen.
Wichtige Hinweise zur Handaufzucht
- Sterilität: Alle Utensilien müssen nach jeder Fütterung gereinigt und desinfiziert werden.
- Kropfkontrolle: Der Kropf muss zwischen den Fütterungen immer geleert sein, bevor erneut gefüttert wird.
- Gewichtskontrolle: Regelmäßiges Wiegen hilft, das Wachstum zu überwachen.
- Soziale Prägung: Ein Küken sollte möglichst mit Artgenossen aufwachsen, um Fehlprägungen auf den Menschen zu vermeiden.
Beim Füttern kann es passieren, dass Luft in den Kropf gelangt. Dies kann zu Verdauungsproblemen oder sogar Kropfentzündungen führen. Um dies zu vermeiden:
- Langsam und vorsichtig füttern.
- Nach jeder Fütterung das Küken leicht auf dem Rücken drehen und den Kropf sanft massieren, um Luftblasen zu entfernen.
Die Überlebenschancen eines Nymphensittich-Kükens in vollständiger Handaufzucht von Tag 1 bis Woche 8

Tag 1 – Tag 7 (Woche 1) → Überlebenschance: 5–15 %
🔴 Extrem kritische Phase
- Die ersten Tage sind die schwierigste Zeit, da die Küken noch völlig unbeholfen, blind und nackt sind.
- Das Verdauungssystem ist sehr empfindlich, und kleinste Fehler in der Ernährung (Temperatur, Menge, Hygiene) können tödlich sein.
- Hohe Stabilitätsrate durch Aspiration (Futter gelangt in die Lunge) oder Kropfstagnation.
- Die richtige Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Brutkasten sind entscheidend.
Tag 8 – Tag 14 (Woche 2) → Überlebenschance: 20–30 %
🟠 Sehr kritische Phase
- Küken beginnen langsam, sich besser zu entwickeln, sind aber weiterhin extrem anfällig für Infektionen
- Eine falsche Futterkonsistenz oder Temperatur kann immer noch zu Kropfstagnation oder Verdauungsprozeß führen
- Das Immunsystem ist noch nicht ausgereift, weshalb eine Hygiene erforderlich ist
- Kleine Gewichtszunahmen sind erkennbar, aber ein einziger Verdauungsstillstand kann lebensgefährlich sein.
Tag 15 – Tag 21 (Woche 3) → Überlebenschance: 40–50 %
🟡 Hohes Risiko, aber bessere Stabilität
- Erste Federn brechen durch, und die Küken beginnen, aktiver zu werden.
- Sie haben eine bessere Kontrolle über ihren Kropf, sodass das Risiko einer Futteraspiration sinkt.
- Eine stabile Gewichtszunahme ist ein gutes Zeichen, aber Durchfälle oder Kropfverstopfung bleiben gefährlich.
- Sie benötigen weiterhin konstante Wärme und eine kontrollierte Luftfeuchtigkeit.
Tag 22 – Tag 28 (Woche 4) → Überlebenschance: 60–70 %
🟡 Stabile Entwicklung, aber noch anfällig
- Küken öffnen die Augen, zeigen erste Reaktionen auf ihre Umgebung und beginnen, sich mehr zu bewegen.
- Sie können langsam auf eine etwas dickere Futterkonsistenz umgestellt werden.
- Sie beginnen, sich selbst zu putzen und entwickeln ihre ersten Federstrukturen.
- Eine falsche Ernährung kann weiterhin schnell zu Verdauungsproblemen führen, aber sie sind robuster als zuvor.
Woche 5 → Überlebenschance: 75–85 %
🟢 Übergang in eine sichere Phase
- Küken zeigen deutlich mehr Aktivität und versuchen, selbstständig aufrecht zu stehen
- Erste Flügelbewegungen und Muskelaufbau setzen ein.
- Sie beginnen, Interesse an festerer Nahrung zu zeigen
- Noch ist die übliche Handfütterung nötig, aber das Verdauungssystem ist nun widerstandsfähiger.
Woche 6 → Überlebenschance: 90 %
🟢 Relativ stabil, Risiko sinkt erheblich
- Küken beginnt, vermehrt mit ihrem Schnabel zu erkunden und feste Nahrung aufzunehmen.
- Sie üben erste Flugbewegungen, selbst wenn sie noch nicht vollständig flugfähig sind.
- Handfütterung bleibt notwendig, aber sie brauchen weniger Mahlzeiten am Tag.
- Ab diesem Punkt sind die meisten auf Fütterungsfehler oder plötzliche Infektionen zurückzuführen.
Woche 7–8 → Überlebenschance: 95–99 %
🟢 Schnell fliegend, stark und aktiv
- In dieser Phase sind die Küken vollständig entwickelt
- In dieser Phase sind die Küken schnell vollständig entwickelt.
- Sie testen verschiedene Futtersorten, knabbern an Körnern und lernen, ihr Futter kenne.
Fazit
Eine Handaufzucht von Tag 1 ist äußerst riskant .Sehr niedrige Überlebensrate in den ersten zwei Wochen (nur 5–30 %). E
Daher sollte eine Handaufzucht wirklich nur in Notfällen erfolgen.
Natürlich gibt es noch viele weitere Probleme und Fragen, die während einer Handaufzucht auftreten können und hier nicht alle ausführlich erläutert wurden. Ein Beispiel dafür ist die Kropfkontrolle: Wie sieht ein gut gefüllter Kropf aus? Ist es normal, wenn sich der Kropf nicht vollständig entleert? Was kann man tun, wenn die Entleerung länger dauert als normalerweise angegeben?
Wenn ihr euch in einer solchen Situation befindet, scheut euch nicht, mich von Anfang an zu kontaktieren . Ich begleite euch gern per WhatsApp oder E-Mail gern durch eure Notfallaufzucht von Anfang an mit.